Der Vorsitzenden bittet den Leiter der städtischen Musikschule, Herrn Theisohn, um den Jahresbericht 2018.

Herr Theisohn stellt die Musikschule und die Bilanz des vergangenen Jahres ausführlich vor:

Die „Herzog- Christian-Musikschule der Stadt Zweibrücken“, Mitglied des „Verbandes deutscher Musikschulen“ (VdM), bietet seit 1979 kontinuierlichen Musikunterricht durch qualifizierte Fach­kräfte; angefangen im Bereich Früherziehung („Musikgarten“ für Klein­kinder ab 18 Monaten und „Musikalische Früherziehung“ für Kinder von 4-6 Jahren) hin zu allen Instrumentalfächern, Ge­sang und verschiedenen Ensembles für Kinder, Jugendliche und Erwachsene jeden Alters. Der Lehr­plan entspricht den Vor­gaben des „Verbandes deutscher Musikschulen, VdM“. Zum 31.12.2018 wurden 422 Schüler/innen in 271 1/3 Wochenstunden von 6 haupt- und 15 nebenamtlichen Lehr­kräften unterrichtet.  Die Zuordnung der Schüler/ innen auf die einzelnen Instrumente kann dem Jahresbericht entnommen werden. Der Musik­schulleiter ist mit der perso­nellen Ausstattung zufrieden. Die neue Schulsekretärin, Frau Schuba, 20 WS, seit 1.11.2018, hat sich bereits gut eingearbeitet.

Seit vielen Jahren wird Instrumentalunterricht in Grundschulen des Stadtgebietes durch Lehrkräfte der Musikschule im direkten Anschluss an den regulären Unterricht erteilt. Die Gruppenstärke liegt bei mindestens vier Teilnehmern. Das Angebot von Grund­kur­sen wurde erweitert, was sich positiv auf den Zulauf ausgewirkt hat. Anfänglich wurde nur Blockflöte ge­lehrt, später kam Gitarre hinzu; neu seit diesem Schuljahr sind Streich­instru­mente. Grundkurse werden derzeit in den Grundschulen Albert-Schweitzer, Breitwiesen, Thomas-Mann, Pesta­lozzi, Sechsmorgen und Mittelbach durchgeführt.  Beim Instru­men­ten-Karussell können Kinder ab dem zweiten Grundschuljahr ein Jahr lang Instru­mente erproben, um das für sie richtige zu finden.

Etwas problematisch gestaltet sich dann der Wechsel von der Grundschule zur Musik­schule, da er für die Eltern einen höheren Zeitaufwand mit sich bringt.

Vor­­­­spiele und Veranstaltungen dokumentieren die Fortschritte der Schüler und erlauben eine übergreifende Leistungsbewertung, auch als Grundlage für die Ausbildung in einem musika­lischen Beruf oder Studium. Theoretische Unterrichtseinheiten wie Musik­geschichte, Harmo­nie­lehre, Gehörbildung und Kompositionslehre ergänzen die praktische Ausbildung an Instru­ment oder Stimme. Neben der solistischen Förderung verstärkt vor allem das Ensemble-Spiel soziale Kompetenzen wie An­passungsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen, Toleranz und Selbsteinschätzung. Regel­mäßig über­neh­men Schüler und Lehrer der Musikschule die musi­ka­lische Ge­stal­tung offizieller An­lässe der Stadt. Konzerte verschie­denster Art bereichern das städtische Kultur­pro­gramm. Auch aus dem privaten Bereich erhält die Musikschule viele An­fragen zur Ausgestal­tung von Konzertprogrammen, zur Umrahmungen von Veranstal­tun­gen oder zur Begleitung von Chören oder Solisten. Die Veranstaltungen sind im Jahresbericht detailliert aufgeführt, kommende Termine können der Homepage entnommen werden.

Die MS verfügt in der Grinsardstraße über insgesamt zwölf (Unterrichts-) Räume und einen Verwaltungsbereich. Erfreulich wäre es, wenn der bisher vom Bund der Vertriebenen (BdV) als „Ostdeutsche Heimatstuben“ genutzte Raum im Erdgeschoss künftig für die PopRockArea genutzt werden könnte. Ohne diesen Raum ist der Ausbau des Popularbereichs am jetzigen Standort der MS nicht möglich. Die Zweibrücker Orts­gruppe des BdV hat sich zum Jahres­ende aufgelöst. Die Sammlung ging vertragsmäßig an die Stadt über, die nun eine Nachfolge­lösung suchen muss, bevor der Raum geräumt werden kann. Da die Gespräche mit dem Bundes­verband über eine sinnvolle Verwen­dung noch andauern, kann sich die Räumung leider noch hinziehen.

Die MS- Räume werden von verschiedenen außenstehenden Ensembles und anderen Insti­tu­tionen genutzt. Zurzeit sind das der Kammerchor Zweibrücken, eine Instrumentalgruppe des Migrations­beirates, die „German Church Singers“, Migrations-  und Sprachkurse der VHS (täglich vormittags) und  das Zweibrücker Kammerorchester (Leitung W. Theisohn ). Die Turnhalle wird nicht von der MS genutzt.

Kooperationen der MS bestehen mit der Bläserklasse der Mannlich Realschule+ (Leitung B. Weinmann), der Streicherklasse im Helmholtz-Gymnasium (Leitung W. Theisohn), dem Jugendzentrum, dem Zweibrücker Kammerorchester (Leitung W. Theisohn), der Stadt­kapelle Zweibrücken (Leitung B. Weinmann), der Technik-AG im Helmholtz-Gymnasium (Leitung M. Mungai) und sechs (von acht) Zweibrücker Grundschulen.

In diesem Jahr feiert die Musikschule ihr 40-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass sind einige besondere Veranstaltungen geplant, im Besonderen der „Tag der Musikschule“ im Rosengarten, 23. Juni 2019.

Ab Schuljahr 2019/20 treten Änderungen der Schulordnung in Kraft. Die Einführung eines zweiten Abmeldetermins zum 31. Januar kommt den Kunden entgegen. Bisher gab es nur einen Abmeldetermin, den 15. Juni. Außerdem wird nun eine anteilige Gebührenzahlung bei Eintritt im laufenden Monat möglich sein.

Die Ganztagsschulen haben die Unterrichtsplanung für die MS sehr viel schwieriger ge­macht.

Der Umzug in die ehemalige Hauptschule Nord  ist aus verschiedenen Gründen unbedingt anzu­streben. Das zentrale, gut erreichbare Gebäude entwickelt sich in den letzten Jahren zu­nehmend zu einem Kulturzentrum. In ihm sind neben der Jugendbücherei, der Jugendkunst­schule und einem Teil der VHS auch die Stadtkapelle Zweibrücken untergebracht. Die MS könnte von dieser Koexistenz profitieren, die Zusammenarbeit würde gefördert. Die Raum­größen eignen sich auch besser für den Musikunterricht als im jetzigen Schulgebäude. Die Aula stünde für Konzerte zur Verfügung.

Der Vorsitzende dankt Herrn Theisohn für den ausführlichen Bericht sowie die vielen Aktivitäten und Kooperationen. Der Ausschuss nimmt den Bericht ohne Rückfragen zur Kenntnis und be­dankt sich ebenfalls für das Engagement und die geleistete Arbeit. Ein baldiger Umzug der Musik­schule von der Grinsardstraße in die Hauptschule Nord würde begrüßt. Der Vorsitzende verspricht, dass zumindest mit den Planungen noch dieses Jahr begonnen wird.