Sitzung: 20.03.2019 Kulturausschuss
Der Vorsitzenden bittet den Leiter der städtischen Musikschule, Herrn Theisohn, um den Jahresbericht 2018.
Herr Theisohn stellt die Musikschule und die Bilanz des vergangenen Jahres ausführlich vor:
Die „Herzog- Christian-Musikschule der Stadt Zweibrücken“, Mitglied des „Verbandes deutscher Musikschulen“ (VdM), bietet seit 1979 kontinuierlichen Musikunterricht durch qualifizierte Fachkräfte; angefangen im Bereich Früherziehung („Musikgarten“ für Kleinkinder ab 18 Monaten und „Musikalische Früherziehung“ für Kinder von 4-6 Jahren) hin zu allen Instrumentalfächern, Gesang und verschiedenen Ensembles für Kinder, Jugendliche und Erwachsene jeden Alters. Der Lehrplan entspricht den Vorgaben des „Verbandes deutscher Musikschulen, VdM“. Zum 31.12.2018 wurden 422 Schüler/innen in 271 1/3 Wochenstunden von 6 haupt- und 15 nebenamtlichen Lehrkräften unterrichtet. Die Zuordnung der Schüler/ innen auf die einzelnen Instrumente kann dem Jahresbericht entnommen werden. Der Musikschulleiter ist mit der personellen Ausstattung zufrieden. Die neue Schulsekretärin, Frau Schuba, 20 WS, seit 1.11.2018, hat sich bereits gut eingearbeitet.
Seit vielen Jahren wird Instrumentalunterricht in Grundschulen des Stadtgebietes durch Lehrkräfte der Musikschule im direkten Anschluss an den regulären Unterricht erteilt. Die Gruppenstärke liegt bei mindestens vier Teilnehmern. Das Angebot von Grundkursen wurde erweitert, was sich positiv auf den Zulauf ausgewirkt hat. Anfänglich wurde nur Blockflöte gelehrt, später kam Gitarre hinzu; neu seit diesem Schuljahr sind Streichinstrumente. Grundkurse werden derzeit in den Grundschulen Albert-Schweitzer, Breitwiesen, Thomas-Mann, Pestalozzi, Sechsmorgen und Mittelbach durchgeführt. Beim Instrumenten-Karussell können Kinder ab dem zweiten Grundschuljahr ein Jahr lang Instrumente erproben, um das für sie richtige zu finden.
Etwas
problematisch gestaltet sich dann der Wechsel von der Grundschule zur Musikschule,
da er für die Eltern einen höheren Zeitaufwand mit sich bringt.
Vorspiele und Veranstaltungen dokumentieren die Fortschritte der Schüler und erlauben eine übergreifende Leistungsbewertung, auch als Grundlage für die Ausbildung in einem musikalischen Beruf oder Studium. Theoretische Unterrichtseinheiten wie Musikgeschichte, Harmonielehre, Gehörbildung und Kompositionslehre ergänzen die praktische Ausbildung an Instrument oder Stimme. Neben der solistischen Förderung verstärkt vor allem das Ensemble-Spiel soziale Kompetenzen wie Anpassungsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen, Toleranz und Selbsteinschätzung. Regelmäßig übernehmen Schüler und Lehrer der Musikschule die musikalische Gestaltung offizieller Anlässe der Stadt. Konzerte verschiedenster Art bereichern das städtische Kulturprogramm. Auch aus dem privaten Bereich erhält die Musikschule viele Anfragen zur Ausgestaltung von Konzertprogrammen, zur Umrahmungen von Veranstaltungen oder zur Begleitung von Chören oder Solisten. Die Veranstaltungen sind im Jahresbericht detailliert aufgeführt, kommende Termine können der Homepage entnommen werden.
Die MS verfügt in der Grinsardstraße über insgesamt zwölf (Unterrichts-)
Räume und einen Verwaltungsbereich. Erfreulich wäre es, wenn der bisher vom Bund
der Vertriebenen (BdV) als „Ostdeutsche Heimatstuben“ genutzte Raum
im Erdgeschoss künftig für die PopRockArea genutzt werden könnte. Ohne diesen
Raum ist der Ausbau des Popularbereichs am jetzigen Standort der MS nicht
möglich. Die Zweibrücker Ortsgruppe des BdV hat sich zum Jahresende
aufgelöst. Die Sammlung ging vertragsmäßig an die Stadt über, die nun eine
Nachfolgelösung suchen muss, bevor der Raum geräumt werden kann. Da die
Gespräche mit dem Bundesverband über eine sinnvolle Verwendung noch andauern,
kann sich die Räumung leider noch hinziehen.
Die
MS- Räume werden von verschiedenen außenstehenden Ensembles und anderen Institutionen
genutzt. Zurzeit sind das der Kammerchor Zweibrücken, eine Instrumentalgruppe
des Migrationsbeirates, die „German Church Singers“, Migrations- und Sprachkurse der VHS (täglich vormittags)
und das Zweibrücker Kammerorchester
(Leitung W. Theisohn ). Die Turnhalle wird
nicht von der MS genutzt.
Kooperationen der MS bestehen mit der Bläserklasse
der Mannlich Realschule+ (Leitung B.
Weinmann), der Streicherklasse im Helmholtz-Gymnasium (Leitung W. Theisohn),
dem Jugendzentrum, dem Zweibrücker Kammerorchester (Leitung W. Theisohn), der
Stadtkapelle Zweibrücken (Leitung B. Weinmann), der Technik-AG im
Helmholtz-Gymnasium (Leitung M. Mungai) und sechs (von acht) Zweibrücker
Grundschulen.
In
diesem Jahr feiert die Musikschule ihr 40-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass
sind einige besondere Veranstaltungen geplant, im Besonderen der „Tag der
Musikschule“ im Rosengarten, 23. Juni 2019.
Ab
Schuljahr 2019/20 treten Änderungen der Schulordnung in Kraft. Die Einführung
eines zweiten Abmeldetermins zum 31.
Januar kommt den Kunden entgegen. Bisher gab es nur einen Abmeldetermin, den
15. Juni. Außerdem wird nun eine anteilige Gebührenzahlung bei Eintritt im
laufenden Monat möglich sein.
Die
Ganztagsschulen haben die Unterrichtsplanung für die MS sehr viel schwieriger
gemacht.
Der
Umzug in die ehemalige Hauptschule Nord
ist aus verschiedenen Gründen unbedingt anzustreben. Das zentrale, gut
erreichbare Gebäude entwickelt sich in den letzten Jahren zunehmend zu einem
Kulturzentrum. In ihm sind neben der Jugendbücherei, der Jugendkunstschule und
einem Teil der VHS auch die Stadtkapelle Zweibrücken untergebracht. Die MS
könnte von dieser Koexistenz profitieren, die Zusammenarbeit würde gefördert.
Die Raumgrößen eignen sich auch besser für den Musikunterricht als im jetzigen
Schulgebäude. Die Aula stünde für Konzerte zur Verfügung.
Der
Vorsitzende dankt Herrn Theisohn für den ausführlichen Bericht sowie die vielen
Aktivitäten und Kooperationen. Der Ausschuss nimmt den Bericht ohne Rückfragen
zur Kenntnis und bedankt sich ebenfalls für das Engagement und die geleistete
Arbeit. Ein baldiger Umzug der Musikschule von der Grinsardstraße in die
Hauptschule Nord würde begrüßt. Der Vorsitzende verspricht, dass zumindest mit
den Planungen noch dieses Jahr begonnen wird.