Nach einer weiteren kurzen Aussprache fasst der Kulturausschuss folgenden

 

B e s c h l u s s :

 

Der Kulturausschuss hat über den Antrag der FDP-Fraktion zum Wiedereintritt der Stadt Zweibrücken in die Pfalztouristik wie folgt abgestimmt:

 

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen          5

Nein-Stimmen     5

 

Die abschließende Entscheidung ist im Stadtrat zu treffen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verteiler:

Amt 41 - Tourismus

 

 

 

 

 

 


 

Die Vorsitzende verweist auf die vorliegende Drucksache zu diesem Tagesordnungspunkt.

 

Für die FDP-Fraktion erläutert Ausschussmitglied Kaiser die Motivation für den Antrag. Nach Auffassung der FDP-Fraktion gewinne die Stadt Zweibrücken durch eine Mitglied­schaft an überregionaler touristischer Präsenz und Wahrnehmung. Fast alle Städte und Gemeinden in der Pfalz gehörten der Pfalztouristik an. Die FDP-Fraktion sieht zudem viele Vorteile, die sich aus dem Leistungskatalog der Pfalztouristik ergeben. Sie nennt in diesem Zusammenhang die Pfalzcard, mit der Touristen unter anderem kostenlos den ÖPNV oder andere Freizeiteinrichtungen nutzen können, oder das Magazin Pfalzclub. Nach ihrer Auf­fassung rechtfertigen diese Vorteile den Mitgliedsaufwand von 10.000,00 € bis 15.000,00 € jährlich.

 

Herr Huble erinnert, dass die Stadt Zweibrücken mit Wirkung zum 31.12.2014 nach ein­stimmiger Abstimmung des Stadtrates die Mitgliedschaft beendet habe. Die Gründe, die seinerzeit zu dieser Entscheidung geführt hätten, sind die naturräumliche und raumgeo­grafische Lage Zweibrückens auf der westricher Hochfläche und auch die historisch ge­wachsene Verbindung Zweibrückens zum Saarpfalzkreis, die stärker sei als zum Pfälzer Wald oder den Weinbaugebieten. Die touristischen Leitlinien und Ziele der Pfalz seien Wein und Wald. Die Verwaltung sehe diese weniger vereinbar mit den touristischen Vor­haben und Leitzielen der beiden direkt benachbarten Tourismusorganisationen Saarpfalz-Touristik und Südwestpfalz. Ein weiterer Punkt sei das Kosten-Nutzen-Verhältnis als Mitglied für die Stadt. Eine Mitgliedschaft bringe - nach Auffassung der Verwaltung - wenig Vorteile für die touristische Bewerbung der Stadt. Neben dem jährlichen Mitglieds­beitrag und einer Werbeumlage seien zusätzlich auch Kosten für Anzeigen und Veröffent­lichungen an eine zusätzliche Pauschale gebunden. Im Übrigen, so Huble, seien in den vergangenen 6 Jahren, in denen die Stadt Zweibrücken kein Mitglied des Vereins mehr war, keine nennenswerten Nachteile für die städtische Werbung und Präsenz Zweibrückens erkennbar gewesen. Im Übrigen werde die touristische Werbung für Zweibrücken durch die Südwestpfalz auch mitgetragen. Auch bis in die Ebene der Gesamtpfalz. Vielmehr empfehle die Verwaltung die touristische Zusammenarbeit mit der Saarpfalz weiter zu intensivieren und mit der Zweibrücker Touristinformation und auch mit dem Stadtmuseum Partner der Biosphäre Bliesgau zu werden. Dies wäre für die Touristinformation ein erstrebenswertes Ziel zur nachhaltigen Qualitätssteigerung.

 

Im Folgenden erläutert Frau Budell-Hoffmann, Kulturamt, die Gäste- und Übernachtungs­zahlen, die Hinweise auf touristische Aktivitäten, erläutert die Besucherzahlen touristischer Einrichtungen und die bestehenden Felder der Zusammenarbeit im Tourismus Richtung Südwestpfalz, Saarpfalztouristik sowie mit der Verbandsgemeinde Zweibrücken Land. Ebenso stellt sie weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit touristischer Felder dar. Die Power-Point-Präsentation ist der Niederschrift beigefügt und wird auch allen Fraktionen übersandt. Zusammenfassend stellt sie fest, dass die statistischen Werte des Wirtschafts­faktors Tourismus nur bedingt aussagekräftig sind. Der Tourismus in Zweibrücken sei nach Auffassung der Verwaltung sehr wohl greifbar. Es gebe keine Hinweise, dass der Austritt aus der Pfalztouristik Zweibrücken in irgendeiner Weise touristisch geschadet hätte. Zudem gebe es wirkungsvolle Möglichkeiten, im näheren regionalen Umfeld den Tourismus in Zweibrücken zu stärken und auch zu positionieren.

 

Ausschussmitglied Dahler erklärt für die CDU-Fraktion, sie sehe sehr wohl Potential für einen Ausbau des Tourismus in einer Mitgliedschaft Pfalztouristik. Für die CDU sei es bedauerlich, dass in der Pfalz-Repräsentanz Zweibrücken inhaltlich ein schwarzer Fleck sei. Natürlich spreche sich die CDU-Fraktion auch dafür aus, die angesprochenen Punkte der regionalen Zusammenarbeit Richtung Saarpfalz weiter auszuweiten - aber auch die Mitgliedschaft in der Pfalztouristik zu reaktivieren.

 

Ausschussmitglied Pohlmann, Die Grünen, erklärt, er habe sich von den Zahlen und Fakten der Verwal­tung überzeugen lassen, dass der Austritt zu keinem Akzeptanzverlust der touristischen Bedeutung Zweibrückens geführt habe.

 

Auch Ausschussmitglied Moulin sieht für die SPD-Fraktion eine Unwucht im Kosten-Nutzungs-Verhältnis einer Mitgliedschaft und hält diese für nicht zwingend notwendig.