Beschluss: mehrheitlich abgelehnt

Sodann fasst der Ortsbeirat den folgenden

 

B e s c h l u s s :

 

Eine DSL-Versorgung des Stadtteils Mörsbach mittels Funk – als Alternative zu einer DSL-Versorgung mittels Kabel, wird nicht zugestimmt.

 

An der Abstimmung nahmen 11 Ortsbeiratsmitglieder sowie Ortsvorsteher Schimmeyer teil.

 


Ortsvorsteher Schimmeyer begrüßt drei Vertreter der Firma SES zu diesem Tagesord­nungspunkt und bittet um Vorstellung der geplanten DSL-Versorgung.

 

Herr Leyendecker (Firma SES – mit Sitz in Luxemburg) erläutert sodann das Projekt anhand eines Beamer-Vortrages.

In Deutschland wäre oben genannte Firma besser unter dem Namen „Astra“ bekannt. Die Firma sei der größte Satellitenbetreiber in Europa, wobei mittels insgesamt 52 eigener Satelliten eine weltweite Versorgung mit Radio-, Fernseh- sowie Internetsignalen gewähr­leistet sei.

 

Eine Internetübertragung wäre einerseits dadurch möglich, dass der Interessent direkt an seinem Gebäude eine Satellitenantenne anbringe, wodurch eine Versorgung mit Band­breiten von bis zu 20 Mbit/s direkt über Satellit ins Haus – möglich sei.

Andererseits wäre eine Internetübertragung auch über eine oder mehrere Satelliten­antennen realisierbar, wobei die Signale mittels Funk an alle Haushalte in Mörsbach verteilt werden könnten.

Dies stelle die im Rahmen der Ausschreibung von der Firma SES angebotene, günstigste Möglichkeit der DSL-Versorgung dar.

Es sei gewährleistet, dass damit nahezu alle Mörsbacher Haushalte mit einer Übertragungs­leistung von 25 Mbit/s versorgt werden könnten.

Denjenigen Haushalten, welche eventuell nicht über das Funknetz erreichbar seien, werde die Möglichkeit geboten – über eine separate Satellitenantenne – eine Breitbandversorgung mit bis zu 20 Mbit/s zu erhalten.

 

Sodann erklärt Herr Leyendecker detailliert die technischen Erfordernisse bezüglich der DSL-Versorgung über Funk, wobei er auch diesbezügliche Fragen beantwortet.

 

Herr Leyendecker informiert, im Stadtteil Mörsbach seien zwei bis drei zentrale Satelliten­antennen (Basisstationen) erforderlich, wobei an den zu versorgenden Gebäuden lediglich jeweils eine kleine Funkantenne benötigt werde, welche das Funksignal von den zentralen Stationen empfange.

Im Anschluss daran informiert Herr Leyendecker über die monatlichen Tarife bei einer DSL-Versorgung mittels Funk, welche von 14,95 € (Einstiegstarif bei einem 6 Mbit/s-Zugang bis maximal 49,95 € reichen.

Die Telefonie-Flatrate ins deutsche Festnetz koste monatlich 14,95 €. Es würden keine Mobilfunktarife angeboten – diese seien also völlig getrennt von dem Festnetztarif zu sehen.

Die jeweils am Gebäude anzubringende Empfangsantenne verursache einmalige Kosten in Höhe von 90,00 €.

 

Sodann spricht Ortsvorsteher Schimmeyer die vorstehend angesprochenen Mörsbacher Haushalte an, welche nicht über das Funknetz zu erreichen seien.

Er frage sich, ob – infolge der in diesem Zusammenhang erforderlichen Ausstattung von Gebäuden mit separaten Satellitenantennen – die betroffenen Einwohner mit Mehrkosten rechnen müssten.

Herr Leyendecker verneint dies. Auch für solche Gebäude würden lediglich einmalige Kosten in Höhe von 90,00 € anfallen.

Normalerweise würden solche Satellitenantennen jedoch Kosten in Höhe von 300,00 € verursachen.

 

Sodann erkundigt sich Ortsvorsteher Schimmeyer, ob die Standorte der vorgesehenen zwei bis drei zentralen Satellitenantennen (Basisstationen) bereits festgelegt worden wären.

Herr Leyendecker antwortet, grundsätzlich wären mehrere Lösungen möglich.

Am günstigsten wäre die Installation einer Anlage auf einem privaten Gebäude. Diesbe­züglich seien allerdings bislang noch keine Gespräche geführt worden.

Eine andere Möglichkeit wäre die Installation von ein bis zwei Anlagen auf dem ehe­maligen Fernsehmast, was – seiner Auffassung nach – die beste Lösung darstelle.

Die Firma SES sei bemüht, in den nächsten Tagen ein diesbezügliches Angebot (wegen Mietkosten) einzuholen.

 

Ortsbeiratsmitglied Christmann erkundigt sich, ob der Betrieb der Sendeanlagen bei­spielsweise durch Starkregen oder Schneefall etc. beeinträchtigt werde bzw. völlig aus­fallen könnte.

Herr Leyendecker antwortet, bei solchen Wetterereignissen seien unter Umständen Ein­schränkungen möglich.

Allerdings könnten die Parabolspiegel der Sendeanlagen beispielsweise mittels einer Heizung nachgerüstet werden, um Schneeansammlungen zu vermeiden.

Störungen des Sendebetriebs seien relativ selten.

Ortsbeiratsmitglied Streuber spricht die Thematik von Gesundheitsbeeinträchtigungen infolge des Funkbetriebs (aufgrund Funkwellen) an.

Herr Leyendecker antwortet, die Sendeleistung der Satellitenantennen (Basisstationen) sei sehr niedrig. Sie betrage lediglich 0,2 Watt.

Beispielsweise hätten Handys ungefähr die 10-fache Sendeleistung von bis zu 2 Watt.

 

Ortsbeiratsmitglied Streuber erkundigt sich, ob die DSL-Versorgung Mörsbachs von einer bestimmten „Zusagequote“ abhängig sei.

Herr Leyendecker verneint dies. Das auf einer Ausschreibung basierende Angebot der Firma SES beinhalte den Ausbau einer DSL-Versorgung, welche unabhängig von einer bestimmten Anzahl Haushalte wäre, die diese Technik in Anspruch nehmen würde.

 

Ortsbeiratsmitglied Blinn erkundigt sich, in welchem Zeitrahmen Mörsbach mit „schnellem DSL“ versorgt werden könnte.

Herr Leyendecker antwortet, ca. 3 bis 4 Monate nach Vertragsabschluss könne mit Be­endigung der hierfür erforderlichen Arbeiten gerechnet werden.

 

Sodann beantwortet Herr Leyendecker mehrere Detailfragen von Ortsbeiratsmitgliedern.

 

Im Anschluss daran dankt Ortsvorsteher Schimmeyer Herrn Leyendecker für seine Infor­mationen und unterbricht die Sitzung für ca. 10 Minuten.

 

Sodann weist der Vorsitzende darauf hin, dass in der heutigen Sitzung lediglich ein Votum des Ortsbeirates bezüglich einer DSL-Versorgung mittels Funk möglich sei.

Sollte sich der Ortsbeirat dagegen aussprechen, werde keine DSL-Versorgung erfolgen.

 

Ratsmitglied Ruf erklärt, er habe sich nach der Meinung von Mörsbacher Einwohnern zur geplanten DSL-Versorgung mittels Funk erkundigt, wobei er keinerlei Zustimmung zu dieser Versorgungsvariante habe feststellen können.

Außerdem stehe es jedem Haushalt frei, eine verbesserte DSL-Versorgung mittels einer entsprechenden Gebäudeantenne direkt (d. h. ohne Verteilung über Funksendemasten) zu erhalten.

Auch er selbst lehne eine „Funklösung“ ab.

Er habe erfahren, dass spätestens im Herbst 2014 seitens der rheinland-pfälzischen Landes­regierung ein neues Förderprogramm aufgelegt werde.

 

Hieran schließt sich eine längere Aussprache an, wobei eine DSL-Versorgung mittels Funk allgemein als keine wünschenswerte „Versorgungsform“ erachtet wird. Eine „Kabel­lösung“ – wie im übrigen Stadtgebiet realisiert – sollte angestrebt werden.

 


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

2

Nein:

8

Enthaltung:

2

 

 

 

 

Verteiler:

Wifö – 1 x

Amt 60/66 – 1 x