Sitzung: 18.03.2014 Kulturausschuss
Frau Christian
berichtet im Sinne des Jahresberichtes 2013, der als Tischvorlage ausgeteilt
wird. Im letzten Jahr habe der Stadtrat eine Gebührenerhöhung für die Bücherei
beschlossen mit dem Ziel die Einnahmen zu steigern. Sie informiert, dass viele
Leser diese Gebührenanhebung kritisiert haben. Insbesondere bei kinderreichen
Familien schlage diese Erhöhung überproportional zu Buche. Dennoch sei es ein
nicht unerheblicher Teil der Nutzerinnen und Nutzer, die sich nach wie vor
positiv über den attraktiven Bestand äußern und auch bereit seien dafür die
erhöhten Gebühren zu zahlen. Insgesamt habe sich die Gebührenerhöhung aber
negativ auf die Ausleihzahlen der Stadtbücherei ausgewirkt. Im Berichtsjahr
wurden nur noch 117.407 Medien entliehen, dies seien 6 % weniger als im Jahr
2012. Bei den DVDs, die von der Gebührenerhöhung direkt betroffen waren, ging
die Ausleihzahl sogar um 17 % zurück. Gravierend sei auch der Rückgang bei den
Neuanmeldungen mit insgesamt 20 %. Insgesamt besuchten im vergangenen Jahr
33.935 Besucherinnen und Besucher die Stadtbücherei. Festzustellen sei, dass in
der Jugendbücherei der Stadtbücherei im Berichtsjahr deutlich mehr Hörbücher
(35 %) entliehen worden seien als in den vergangenen Jahren. Dieser Trend habe
sich aber schon in den Vorjahren abgezeichnet. Die am meisten ausgeliehenen
Bücher seien gewesen:
bei Romanen + Hörbüchern:
Adler-Olsen,
Jussi: Schändung, Verachtung und Das Alphabethaus
Neuhaus,
Nele: Böser Wolf und Eine unbeliebte Frau
Riley,
Lucinda: Eine unbeliebte Frau und Das Orchideenhaus
Regionalkrimis von
z. B. Nicola Förg, Rita Falk und Andreas Föhr
bei den Sachbüchern:
Scherer,
Klaus: Wahnsinn Amerika
Schirrmacher,
Frank: Ego
Illies,
Florian: 1913
Schubert,
Stefan: Wie die Hells Angels Deutschlands Unterwelt eroberten
Bücher zu den
Trendthemen Stricken und Häkeln, Vegetarisch und Vegan
bei Kinder- und Jugendbüchern:
Alle 7 Bände
von Gregs Tagebuch von Jeff Kinney
Die Comic
Reihe „Die Schlümpfe“
Viele Bände aus
Reihe „Meine Freundin Conni“ von Julia Boehme
Für die insgesamt
43 Veranstaltungen, die von der Stadtbücherei angeboten worden seien,
interessierten sich mehr als 2.300 Besucher.
Die Leseförderung
stehe nach wie vor im Mittelpunkt der Büchereiarbeit. Die Bücherei trage
hierbei zu einer positiven Entwicklung bei, die sich auch in der
internationalen Schulleistungsstudie PISA 2012 durch eine leichte Verbesserung
im Bereich der Lesekompetenz bemerkbar mache. Sie verweist zudem auf die
Aktion „Lesestart 2“. An dieser neuen Initiative vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung, unter Federführung der Stiftung Lesen, beteilige sich
auch die Stadtbücherei. Ebenfalls große Resonanz fand die Aktion
Adventskalender, wo mit Vorlesegeschichten und Rätseln Grundschulkinder der
Klassen 2 – 4 in der Vorweihnachtszeit für das Lesen begeistert werden. Nach
wie vor großer Beliebtheit erfreue sich auch der „Lesesommer“. Dabei seien in
diesem Jahr 475 Kinder und Jugendliche angemeldet.
Frau Christian
berichtet weiter, die sogenannten E-Books als neues Medienformat setzen sich
zunehmend durch. Hier reagiere auch die Stadt und habe auf der Basis eines Beschlusses
des Stadtvorstandes die Umsetzung dieses seit Jahren geplanten Projektes für
das laufende Haushaltsjahr vorgesehen. Die Stadtbücherei wird dann nach der
Genehmigung des Haushaltes dem „Onleiheverbund Rheinland-Pfalz“ angeschlossen
sein, der vom Landesbibliothekzentrum koordiniert werde.
Nach wie vor keine
abschließende Lösung gebe es mit der geplanten Zusammenführung von
Stadtbücherei und Jugendbücherei. Durch die Schaffung der IGS werde die Frage
der räumlichen Unterbringung der Jugendbücherei neu zu bewerten sein, so
berichtet Beigeordneter Pirmann. Hinsichtlich der Gebührenerhöhung verweist
dieser auf die notwendigen Sparmaßnahmen wie auch auf
Einnahmesteigerungsmöglichkeiten, die Entgelterhöhungen nicht ausschließen
dürfen.
Auf Frage von
Ausschussmitglied Kirmse berichtet Frau Christian, trotz der Gebührenerhöhung
und der damit reduzierten Besucherfrequenz seien bei den Lesegebühren 15 % und
bei dem DVD-Verleih 13 % mehr Einnahmen zu verzeichnen.
Ausschussmitglied
Ohler vertritt die Auffassung, dass die Zusammenführung von Stadtbücherei und
Jugendbücherei aktiv von Seiten des Stadtvorstandes betrieben werden sollte.
Die Synergieeffekte, die sich letztendlich durch eine Zusammenlegung ergeben,
müssen genutzt werden.
Dieser Auffassung
schließen sich Mitglieder des Kulturausschusses an.
Beigeordneter
Pirmann wertet das Votum des Kulturausschusses als Auftrag an die Verwaltung,
eine zielführende Unterbringungslösung für die Jugendbücherei zu finden.
Im Übrigen nehmen
die Anwesenden die Informationen zur Kenntnis.