Frau Christian berichtet im Sinne des Jahresberichtes 2013, der als Tischvorlage ausgeteilt wird. Im letzten Jahr habe der Stadtrat eine Gebührenerhöhung für die Bücherei beschlossen mit dem Ziel die Einnahmen zu steigern. Sie informiert, dass viele Leser diese Gebührenan­hebung kritisiert haben. Insbesondere bei kinderreichen Familien schlage diese Erhöhung überproportional zu Buche. Dennoch sei es ein nicht unerheblicher Teil der Nutzerinnen und Nutzer, die sich nach wie vor positiv über den attraktiven Bestand äußern und auch bereit seien dafür die erhöhten Gebühren zu zahlen. Insgesamt habe sich die Gebührenerhöhung aber negativ auf die Ausleihzahlen der Stadtbücherei ausgewirkt. Im Berichtsjahr wurden nur noch 117.407 Medien entliehen, dies seien 6 % weniger als im Jahr 2012. Bei den DVDs, die von der Gebührenerhöhung direkt betroffen waren, ging die Ausleihzahl sogar um 17 % zurück. Gravierend sei auch der Rückgang bei den Neuanmeldungen mit insge­samt 20 %. Insgesamt besuchten im vergangenen Jahr 33.935 Besucherinnen und Besucher die Stadtbücherei. Festzustellen sei, dass in der Jugendbücherei der Stadtbücherei im Be­richtsjahr deutlich mehr Hörbücher (35 %) entliehen worden seien als in den vergangenen Jahren. Dieser Trend habe sich aber schon in den Vorjahren abgezeichnet. Die am meisten ausgeliehenen Bücher seien gewesen:

 

bei Romanen + Hörbüchern:

 

Adler-Olsen, Jussi: Schändung, Verachtung und Das Alphabethaus

Neuhaus, Nele: Böser Wolf und Eine unbeliebte Frau

Riley, Lucinda: Eine unbeliebte Frau und Das Orchideenhaus

Regionalkrimis von z. B. Nicola Förg, Rita Falk und Andreas Föhr

 

bei den Sachbüchern:

 

Scherer, Klaus: Wahnsinn Amerika

Schirrmacher, Frank: Ego

Illies, Florian: 1913

Schubert, Stefan: Wie die Hells Angels Deutschlands Unterwelt eroberten

Bücher zu den Trendthemen Stricken und Häkeln, Vegetarisch und Vegan

 

bei Kinder- und Jugendbüchern:

 

Alle 7 Bände von Gregs Tagebuch von Jeff Kinney

Die Comic Reihe „Die Schlümpfe“

Viele Bände aus Reihe „Meine Freundin Conni“ von Julia Boehme


 

Für die insgesamt 43 Veranstaltungen, die von der Stadtbücherei angeboten worden seien, interessierten sich mehr als 2.300 Besucher.

 

Die Leseförderung stehe nach wie vor im Mittelpunkt der Büchereiarbeit. Die Bücherei trage hierbei zu einer positiven Entwicklung bei, die sich auch in der internationalen Schulleistungsstudie PISA 2012 durch eine leichte Verbesserung im Bereich der Lese­kompetenz bemerkbar mache. Sie verweist zudem auf die Aktion „Lesestart 2“. An dieser neuen Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, unter Federführung der Stiftung Lesen, beteilige sich auch die Stadtbüche­rei. Ebenfalls große Resonanz fand die Aktion Adventskalender, wo mit Vorlesegeschichten und Rätseln Grundschulkinder der Klassen 2 – 4 in der Vorweihnachtszeit für das Lesen begeistert werden. Nach wie vor großer Beliebtheit erfreue sich auch der „Lesesommer“. Dabei seien in diesem Jahr 475 Kinder und Jugendliche angemeldet.

 

Frau Christian berichtet weiter, die sogenannten E-Books als neues Medienformat setzen sich zunehmend durch. Hier reagiere auch die Stadt und habe auf der Basis eines Be­schlusses des Stadtvorstandes die Umsetzung dieses seit Jahren geplanten Projektes für das laufende Haushaltsjahr vorgesehen. Die Stadtbücherei wird dann nach der Genehmigung des Haushaltes dem „Onleiheverbund Rheinland-Pfalz“ angeschlossen sein, der vom Landes­bibliothekzentrum koordiniert werde.

 

Nach wie vor keine abschließende Lösung gebe es mit der geplanten Zusammenführung von Stadtbücherei und Jugendbücherei. Durch die Schaffung der IGS werde die Frage der räum­lichen Unterbringung der Jugendbücherei neu zu bewerten sein, so berichtet Beigeordneter Pirmann. Hinsichtlich der Gebührenerhöhung verweist dieser auf die notwendigen Sparmaß­nahmen wie auch auf Einnahmesteigerungsmöglichkeiten, die Entgelterhöhungen nicht aus­schließen dürfen.

 

Auf Frage von Ausschussmitglied Kirmse berichtet Frau Christian, trotz der Gebührener­höhung und der damit reduzierten Besucherfrequenz seien bei den Lesegebühren 15 % und bei dem DVD-Verleih 13 % mehr Einnahmen zu verzeichnen.

 

Ausschussmitglied Ohler vertritt die Auffassung, dass die Zusammenführung von Stadt­bücherei und Jugendbücherei aktiv von Seiten des Stadtvorstandes betrieben werden sollte. Die Synergieeffekte, die sich letztendlich durch eine Zusammenlegung ergeben, müssen genutzt werden.

Dieser Auffassung schließen sich Mitglieder des Kulturausschusses an.

Beigeordneter Pirmann wertet das Votum des Kulturausschusses als Auftrag an die Ver­waltung, eine zielführende Unter­bringungslösung für die Jugendbücherei zu finden.

 

Im Übrigen nehmen die Anwesenden die Informationen zur Kenntnis.