Sitzung: 29.03.2011 Ortsbeirat Rimschweiler
Ortsvorsteher Pirmann
bemerkt, bei diesem Tagesordnungspunkt gehe es insbesondere auch um Fragen,
welche sich sowohl bezüglich der notwendigen Renovierung/Sanierung der
Kindertagesstätte Rimschweiler als auch hinsichtlich deren Erweiterung – im
Zusammenhang mit dem U3-Ausbau -–ergeben würden.
Hierzu begrüßt der Vorsitzende Herrn Beigeordneten Franzen sowie Herrn Pfarrer
Scheller (Evangelische Kirchengemeinde Rimschweiler).
Sodann bittet er Herrn Beigeordneten Franzen um einen Sachstandsbericht aus
Sicht der Stadt Zweibrücken und erteilt ihm das Wort.
In diesem Zusammenhang weist Herr Beigeordneter Franzen zunächst auf eine
Besprechung im Rathaus hin, an der neben Vertretern der Stadtverwaltung
(Jugendamt), der Landeskirchenverwaltung aus Speyer und der Evanglischen
Kirchengemeinde Rimschweiler auch Vertreter der Kindertagesstätte, des
Elternbeirates sowie die Ratsmitglieder Metzger und Zahler und Ortsvorsteher
Pirmann teilgenommen hätten.
Ortsvorsteher Pirmann habe
dabei eine Bitte aus der Einwohnerschaft vorgetragen, wonach auch im Stadtteil
Rimschweiler das umfassende Spektrum hinsichtlich Kinderbetreuung vorgesehen
werden sollte.
Diese Bitte beinhalte also eine Hortbetreuung für ältere Kinder bis hin zu der
U3-Betreuung für Kleinkinder unter drei Jahren.
Momentan werde im Stadtteil Rimschweiler neben einer Hortbetreuung auch eine
Betreuung im Rahmen zweier Regelgruppen angeboten.
Seitens der Verwaltung werde die Umwandlung einer dieser Gruppen in eine
sogenannte „geöffnete Gruppe“ als sinnvoll angesehen, wobei sechs Plätze für
Kinder unter drei Jahren geschaffen werden könnten.
Diesbezüglich wären allerdings bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen.
Unter anderem müsste eine Unterbringung gewährleistet sein, die dem heutigen
Ausstattungsmodus entspreche.
Diese Voraussetzung sei
bei der Kindertagesstätte momentan nicht gegeben.
Ein entsprechender Umbau wäre jedoch aufgrund deren räumlicher Dimension
möglich, um sodann – neben einer Regelgruppe – auch eine „U3-geöffnete Gruppe“
ins Betreuungsangebot aufnehmen zu können.
Herr Beigeordneter Franzen berichtet weiter, während der vorgesehenen
Baumaßnahme im Bereich der Fenster wäre die Auslagerung der älteren Kinder
(„Hort-Kinder“) in Räume der Grundschule beabsichtigt.
In diesem Zusammenhang wäre bei o. g. Besprechung auch die Idee entstanden,
dass möglicherweise – analog Mittelbach – auch in Rimschweiler ein Modell
geschaffen werden könnte, wonach eine Kooperation zwischen Kindertagesstätte
und Grundschule erfolge, um Räumlichkeiten innerhalb der Schule fortlaufend
nutzen zu können.
Dadurch würden in der Kindertagesstätte Rimschweiler räumliche Kapazitäten
frei, um einen Umbau durchführen zu können, welcher für die Unterbringung einer
Regelgruppe sowie einer „geöffneten Gruppe“ geeignet sei.
Bedingung hierfür wäre,
dass sich der Träger der Kindertagesstätte (Evangelische Kirchengemeinde
Rimschweiler) mit der Leitung der Grundschule in Verbindung setze, um die
Möglichkeit einer solchen Kooperation zu eruieren.
Positiv daran wäre u. a., dass die Betreuung der älteren Kinder auch während
mehrerer Wochen der Sommerferien gewährleistet sei.
Im Anschluss
daran spricht Herr Beigeordneter Franzen den baulichen Zustand der Kindertagesstätte
an.
Gemäß einer ersten Kostenschätzung wären Mittel in einer Größenordnung von
etwas über einer Million Euro zur Gebäudesanierung erforderlich.
Oben genannte Fensterbaumaßnahme – welche im Rahmen des Konjunktur II-Programms
durchgeführt werde – sei ursprünglich nicht vorgesehen gewesen. Aufgrund der
prekären finanziellen Situation der Evangelischen Kirche habe sich die
Verwaltung jedoch entschlossen, einen Teil der Mittel für o. g. Projekt zu
verwenden.
Der geringere Teil der Sanierungskosten werde auf den Ausbau für die
U3-Betreuung entfallen, weshalb die hierfür anfallenden Mittel seitens der
Stadt Zweibrücken übernommen würden (gemäß Beschluss des Stadtrates).
Den größeren Teil der Kosten werde jedoch die grundlegend notwendige Sanierung
bestimmter Teile der Kindertagesstätte verursachen.
Gemäß den Richtlinien werde die Stadt Zweibrücken bezüglich der Sanierungs- und
Modernisierungsmaßnahmen einen Betrag in Höhe von 50 % übernehmen. Sollte es
sich um energetische Maßnahmen handeln, werde die Stadt Zweibrücken sogar einen
Kostenanteil in Höhe von 60 % finanzieren.
Trotzdem müsste seitens der Evangelischen Kirchengemeinde ein bedeutender
Finanzierungsanteil aufgebracht werden, der sich in einer Dimension von
mehreren Hunderttausend Euro bewegen könnte.
Nach Aussage des Evangelischen Kirchenverwaltungsamtes in Speyer wäre die
Kirche kaum in der Lage, Mittel in dieser Größenordnung aufzubringen.
Deshalb sei bei o. g. Besprechung angedacht worden, zunächst die zwingend
erforderlichen Arbeiten zu ermitteln, um sodann die Sanierung in mehreren Abschnitten
vorzunehmen – d. h. auf mehrere Jahre zu verteilen.
Sodann bittet
der Vorsitzende Herrn Pfarrer Scheller um Erläuterung der Sachlage aus der
Sicht des Trägers (Evangelische Kirchengemeinde) der Kindertagesstätte
Rimschweiler und erteilt ihm das Wort.
Herr Pfarrer
Scheller informiert, am 09.12.2010 wäre seitens der Evangelischen Kirchengemeinde
(Presbyterium) beschlossen worden, in der Kindertagesstätte Rimschweiler auch
Kinder unter drei Jahren aufzunehmen.
Am 21.06.2010 hätte eine
Besprechung von Vertretern des Presbyteriums mit der Kirchenverwaltung in
Speyer stattgefunden, wobei von anteiligen Sanierungskosten der Landeskirche
in Höhe von ca. 40.000,00 bis 50.000,00 € die Rede gewesen wäre.
Mit diesem Vorschlag wäre
man sodann in eine am 04.07.2010 stattgefundene Besprechung mit der Stadt
Zweibrücken eingetreten.
Dabei habe Herr Oberkirchenrat Sutter einen Betrag in Höhe von 150.000,00 €
genannt (Anteil Landeskirche: 30.000,00 €).
Herr Pfarrer Scheller
berichtet weiter, die o. g. Fensterbaumaßnahme – welche über das Konjunktur
II-Programm gefördert worden wäre – sei komplett finanziert. Deshalb könnten
die noch zur Verfügung stehenden Mittel in voller Höhe zur Finanzierung des
2. Bauabschnittes eingesetzt werden.
Im Anschluss daran
informiert Herr Pfarrer Scheller, in einer am 17.03.2011 stattgefundenen
Besprechung wäre nicht mehr – wie am 04.07.2010 von Herrn Sutter vorgeschlagen
– ein Betrag in Höhe von 150.000,00 €, sondern lediglich noch in Höhe von
120.000,00 € im Gespräch gewesen, wobei der Anteil der Landeskirche auf
lediglich noch 24.000,00 € „heruntergerechnet“ worden wäre.
Nach Vorstellung der Kirche sollte o. g. Betrag in Höhe von 120.000,00 €
umgehend – d. h. noch während des Jahres 2011 – für bauliche Maßnahmen
verausgabt werden.
Die Evangelische Kirchengemeinde Rimschweiler schlage vor, hiervon u. a. die
sanitären Einrichtungen und die Heizung zu renovieren. Mit eventuell
verbleibenden Restmitteln wäre die Dachsanierung (in einem Teilbereich)
denkbar.
Sodann informiert Herr Pfarrer Scheller, die Renovierungssumme der
Kindertagesstätte würde sich auf 630.000,00 € und der U3-Umbau auf 700.000,00 €
belaufen.
Er kritisiert, dass die Landeskirche fortlaufend bestrebt sei, ihren
Kostenanteil möglichst gering zu halten. So habe deren Anteil bei vorstehend
genanntem „K II-Umbau“ lediglich ca. 8.500,00 € betragen, was – bei einer
Bausumme in Höhe von 99.500,00 € - weniger als 10 % der Kosten bedeute.
Ortsvorsteher Pirmann erklärt, grundsätzlich liege die Problematik in der
bislang noch unklaren Frage hinsichtlich der Finanzierung des Projektes
Renovierung/Sanierung Kindertagesstätte Rimschweiler.
Diese „Hürde“ gelte es durch Entwicklung geeigneter Konzepte zu überwinden.
Hieran schließt sich eine längere Aussprache zwischen Herrn Beigeordneten
Franzen, Herrn Pfarrer Scheller, mehreren Ortsbeiratsmitgliedern, den
Ratsmitgliedern Metzger und Zahler sowie Ortsvorsteher Pirmann an, wobei Herr
Pfarrer Scheller die Aufteilung o. g. Mittel in Höhe von 120.000,00 € (für den
2. Bauabschnitt) erläutert.
Hierbei handele es sich um den städtischen Anteil (60.000,00 €) sowie um den
Anteil der Evangelischen Landeskirche samt Evangelischer Kirchengemeinde
Rimschweiler (Anteil Landeskirche: 24.000,00 €, Anteil Evangelische
Kirchengemeinde Rimschweiler: 36.000,00 €).
Der Evangelischen Kirchengemeinde würden momentan lediglich Mittel in Höhe von
13.000,00 € zur Verfügung stehen, weshalb das sich ergebende Defizit in
Höhe von 23.000,00 € auszugleichen wäre.
Das Architekturbüro Grub sei mit der exakten Kostenermittlung o. g.
„Minimallösung“ beauftragt.
Man kommt überein, dass diese Kosten zur Durchführung der notwendigsten
Sanierungsmaßnahmen schnellstmöglich ermittelt werden sollen.
Herr Beigeordneter Franzen
erklärt, er erachte es als sinnvoll, o. g. Investition in Höhe von
120.000,00 € mit der Umwandlung zu der U3-Betreuungsmöglichkeit (auch
hinsichtlich der Räumlichkeiten) zu kombinieren.
Dabei müsse geklärt sein, ob eine Kooperation zwischen Kindertagesstätte und
Grundschule (hinsichtlich der Hortkinder) realisiert werden kann. Dies sei
Voraussetzung, dass auf einen kostenintensiven Anbau für die U3-Betreuung
verzichtet werden könne.
Ratsmitglied Zahler erklärt, seitens der Evangelischen Kirchenverwaltung in
Speyer müssten dringend konkrete Aussagen über die zur Verfügungsstellung von
Mitteln in den kommenden Jahren erfolgen.
Zu diesem Zweck wäre ein Finanzierungsplan aufzustellen.
Ratsmitglied Zahler hält
es unter Umständen für möglich, dass auch die Katholische Kirche einen gewissen
Kostenbeitrag leisten werde, da auch Kinder dieser Konfession in der
Kindertagesstätte untergebracht seien.
Herr Pfarrer Scheller gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Ingenieurbüro
Grub innerhalb der nächsten drei Wochen eine Grobkostenschätzung
hinsichtlich des Sanitärbereiches vorlegen werde.
Ortsvorsteher Pirmann bittet Herrn Pfarrer Scheller Kontakt mit der
Evangelischen Landeskirche aufzunehmen, um sicherzustellen, dass sich diese –
nachdem die „Minimallösung“ mit o. g. Mitteln in Höhe von
120.000,00 € durchgeführt worden ist – auch bezüglich der dann noch
ausstehenden Bauabschnitte finanziell beteiligen werde.
Nach einer kürzeren Aussprache dankt der Vorsitzende Herrn Pfarrer Scheller
sowie Herrn Beigeordneten Franzen für ihre Informationen.
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Amt 51 – 1 x